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Republik Irland
Nord Irland
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Allgemeines/Gesamtbetrachtung:
Nordirland:
Als erstes denkt man beim Hören dieses Namens an
Terror, Angst und Schrecken. - Wohl nicht ganz zu unrecht. Aber wenn man die
Geschichte ein wenig kennt und sich mit ihr ein bisschen
auseinandersetzt, so kann man gewisse Gründe eventuell besser verstehen; denn
vieles dieser negativen Schlagzeilen - denn fast nur solche kommen wir hier auf
dem "Festland-Kontinent" zu Gehör - basieren auf Hintergründen,
welche bis ins 17. Jahrhundert zurückgreifen.
"Das 17. Jahrhundert ist aber schon längst vorbei! Wieso vergessen die
diese uralten Quereleien und Streitigkeiten nicht einfach?" - So
werden wohl auch viele denken. Aber vergessen oder umdenken ist in
Grossbritannien nicht so einfach wie man eben denkt! Da gibt es uralte
Traditionen, an denen sie noch (immer) festhalten und auch noch stolz darauf
sind, sogar ihr Leben wird fast ein bisschen an diesen Werten ausgerichtet, denn
auch die britische Regierung lebte (zu) lange nach diesen alten Richtlinien. -
Hoffnung gibt es, seit Tony Blair mit seiner New Labour-Partei an der
Macht ist, durch ihn wird das konservative Denken abgeschwächt, was natürlich
nicht von heute auf morgen geschieht, aber der Ansatz zu Neuem und zur Veränderung
ist seitdem vorhanden.
Aber etwas Negatives gab es am Anfangs Juli 2000
wieder der Presse zu entnehmen: die britische Regierung hat militärische
Truppen nach Belfast entsandt, um die örtlichen Polizeiorgane zu unterstützen.
Denn die Ulster Defence Association (UDA) [=protestantische
Extremisten] haben mit Anschlägen gedroht, weil die Oranier
(=protestantisch-anglikanischer Glaubensorden) eines Sonntages in Portadown
nicht ihre traditionelle Route am jährlichen Umzug durch diese Stadt durchführen
konnten. Denn die Polizei hatte ihnen den Durchmarsch durch das katholische
Gebiet der Stadt (wieder) verwehrt, weil diese zu Provokationen der
Katholiken führt, welche dann wieder Rache nehmen mit Anschlägen
der katholischen Untergrund-Armee IRA... Um diesem Treiben
einen Riegel vorzuschieben, haben die (wohlgemerkt mehrheitlich
protestantischen) Behörden jegliche Märsche/Umzüge des Oranier-Ordens bis auf
weiteres verboten. Es geht um zwei solcher Märsche: einen im Süden Belfasts
und einen zweiten in Portadown. "Gefeiert" werden soll mit diesen Umzügen/Paraden
der Sieg König Wilhelms III. von Oranien gegen die aufständischen Katholiken
von anno 1690... Diese Marschsaison ist immer im Juli, da werden
immer auch die härtesten Ausschreitungen erwartet.
(Als Aussenseiter könnte man dieses Verhalten eigentlich als
"Kindergartenspiele" bezeichnen, aber dort ist diese Sache sprichwörtlich
todernst...) So kann es also noch lange dauern, bis auf der grünen Insel
endlich Frieden einkehrt.
Bis Ende Juli 2000 wurden auf
Grund des Friedensabkommens von 1998 zirka 480 aus politischen Gründen
Gefangene, meist Terroristen, aus dem Hochsicherheitsgefängnis Maze
freigelassen, welches nun geschlossen werden kann.
Trotz allem wurde bei einer Schiesserei unter Protestanten Ende August 2000 in
Coleraine, Co. Londonderry, wieder ein unbeteiligtes Mädchen erschossen.
Die politische Lage spitzte sich im Juli '01 wieder zu, da der Nordirland-Minister und Friedensnobelpreis-Träger David Trimble (ein Protestant) am 30.06.01 von seinem Amt zurücktrat. Seine Begründung für die Demissionierung: Die Hinhaltetaktik der IRA, ihre Waffen "abzulegen", was das Karfreitags-Abkommen von 1998 eigentlich vorsähe. Ab da hatte das Nordirische Regionalparlament zwei Monate Zeit, um einen neuen Minister zu wählen, sonst würde diese Regionalregierung aufgelöst und direkt dem englischen Parlament unter Tony Blair unterstellt werden, was wiederum nicht förderlich für den Frieden ist. Zur fast gleichen Zeit wurde ein 19-jähriger - katholischer - Student in Antrim ermordet, als Rache, dass bei den letzten Wahlen zwei "Sinn Fein"-Mitglieder in den Stadtrat ernannt wurden. Trotz allem kehrte David Trimble später wieder in "sein" Amt zurück.
Im Grossraum um die Hauptstadt Belfast wird der Schulweg von katholischen Mädchen durch Schikanen und Anpöbeleien von Protestanten zum Spiessrutenlauf, weil dieser Weg zum katholischen Unterricht durch ein protestantisches Gebiet der Stadt führt. Dies löst wiederum Gegen-Gewalt durch Katholiken aus, welche abends (meist zwischen Jugendlichen) zu Strassenschlachten ausarten, bei welchen im Januar '02 bereits über 30 Polizisten verletzt wurden. Der Minister David Trimble hat erneut dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren und dass mit Gewalt keine Lösung zum Frieden gefunden werden könne. Aus Sicherheitsgründen musste diese Schule bereits tageweise geschlossen werden.
Und wieder ist Nordirland seine Autonomie los: Denn am 14.10.02 trat David Trimble erneut von seinem Amt zurück: Denn gemäss "Blick" wurden einige Mitglieder der IRA-nahen Partei Sinn Féin verdächtigt, das britische Nordirland-Ministerium für die IRA ausspioniert zu haben. Die Ulster-Unionisten und mit ihnen Regierungschef David Trimble, wollten unter diesen Voraussetzungen nicht mehr mit der Sinn Féin in einer Regierung sitzen.
Geographisches:
Nordirland:
- Teil des Vereinigten Königreiches von
Grossbritannien und Nordirland: 14 121 km², 1,61 Mio. Einwohner, liegt im
Nordosten der Irischen Insel. Hauptstadt: Belfast (London). Nördlichster Punkt:
Benbane Head, nahe des Giants Causeways.
- Währung: Britisches Pfund (Sterling)
Republik Irland:
- Eire, seit 1921 eigene
Republik, seit 1973 zur heutigen EU gehörend, Hauptstadt Dublin an der Ostküste
an der Irischen See. Nördlichster Punkt der gesamten Insel: Malin
Head, nahe der Ortschaft Ballygorman, Co. Donegal.
- Währung: Euro
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